4. DIE VERBRECHEN DER TSCHETNIKS

Die Verbrechen der Tschetniks

Während des Zweiten Weltkriegs verübten Mitglieder der Tschetnik-Bewegung/der Jugoslawischen Armee im Vaterland zahlreiche Massenverbrechen. Einige dieser Verbrechen waren ideologisch motiviert (gegen die Partisanen und ihre Sympathisanten), andere ethnisch motiviert (gegen die muslimische und kroatische Bevölkerung). Ende 1941 und Anfang 1942 töteten die Tschetniks im Gebiet Westserbiens mehrere hundert gefangene Partisanen und übergaben ebenso viele den Deutschen zur Erschießung. Bis zum Ende des Krieges töteten die Tschetniks mehrere hundert weitere Zivilisten in ganz Serbien wegen der Vorwürfe der Zusammenarbeit mit den Partisanen. Der berühmteste Fall ereignete sich Ende 1943 im Dorf Vranić bei Belgrad, bei dem die Tschetniks 67 Zivilisten töteten. Die meisten von ihnen waren alte Menschen, Frauen und Kinder, darunter zwei Babys. Die massivsten Verbrechen gegen die muslimische Bevölkerung wurden im Gebiet von Sandžak und Ostbosnien begangen. Bekannt ist die Anweisung von Draža Mihailović, die er am 20. Dezember 1941 an die Tschetnik-Kommandanten in Montenegro und Sandžak sandte und in der er erklärt, das Ziel des Tschetnik-Kampfes sei die Schaffung eines ethnisch reinen Großserbiens (innerhalb von Großjugoslawien). Um dies zu erreichen, betonte Mihailović die Notwendigkeit, „die muslimische Gemeinschaft von Sandžak und die muslimische und kroatische Gemeinschaft von Bosnien zu säubern“. Gemäß den Anweisungen töteten die Tschetniks Ende 1941 und Anfang 1942 etwa 2.000 Muslime in der Gegend von Foča. Anfang 1943 setzten die Tschetniks unter dem Kommando von Pavle Djurišić auf dem Gebiet von Priboj, Pljevlja und Foča die Massentötung der muslimischen Bevölkerung fort und steckten muslimische Dörfer in Brand. Djurišić selbst erklärte in einem Bericht an Draža Mihailović vom 13. Februar 1943, dass alle muslimischen Dörfer vollständig niedergebrannt und „etwa 1.200 Kämpfer und bis zu 8.000 andere Opfer: Frauen, alte Menschen und Kinder“ getötet worden seien. Davor wurden in diesem Gebiet keine Massenverbrechen von muslimischen Milizen und Ustascha-Einheiten gegen die serbische Bevölkerung registriert, sodass es offensichtlich kein Rachefeldzug gewesen sein kann. Im Oktober 1943 töteten die Tschetniks beziehungsweise Mitglieder des Drina-Korps der Jugoslawischen Armee im Vaterland mehrere hundert muslimische Zivilisten in Višegrad (Ostbosnien). Eine der größten Hinrichtungsstätten, an denen damals Massenverbrechen begangen wurden, war die berühmte Višegrad-Brücke, eine Brücke am Fluss Drina. Zahlreiche kroatische Zivilisten waren auch Zielscheiben der Tschetnik-Angriffe, insbesondere in der Region Lika, Dalmatien und Herzegowina. Einer der bekanntesten Fälle von Massenverbrechen gegen Kroaten ist das Massaker an etwa hundert Menschen aus dem dalmatinischen Dorf Gata und seiner Umgebung, das im Oktober 1942 von den Tschetniks unter dem Kommando vom Priester Momčilo Djujić begangen wurde.

Die genaue Zahl der muslimischen und kroatischen Opfer von Tschetnik-Verbrechen wurde nicht genau bestimmt. Nach Schätzungen des Demographen Vladimir Žerjavić töteten die Tschetniks während des Zweiten Weltkriegs rund 33.000 Muslime und 32.000 Kroaten.

Bild 21 – Die Verbrechen der Tschetniks 01

Bild 22 – Die Verbrechen der Tschetniks 02

Bild 23 – Die Verbrechen der Tschetniks 03

Bild 24 – Die Verbrechen der Tschetniks 04

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